Mittwoch, 2. Februar 2011

Kongopost 38

Ich, Pépé Mosapi, bin 1962 geboren. Mein Vater war Steuermann auf dem Dampfer der evangelischen Missionare und später Lehrer im Stamm der Ngombe. Wir waren alle evangelisch. Alle, die zur Höheren Schule gehen wollten, mussten getauft sein. So wurde ich auch getauft. Später habe ich darüber nachgedacht und immer mehr Freude bekommen, dass Gott mich liebt. Wenn er mich aber liebt, dann ist er auch eifersüchtig und will mich sicher ganz haben.
So habe ich mich ihm ganz verschrieben, ihm zu gehorchen und zu dienen, so wie ich bin. Später wählte man mich zum Diakon unserer Kirche. Meine Frau und unsere 6 Kinder, wir beten alle zusammen evangelisch, worüber ich mich freue.
2009 kam Richard hierher und hat uns gepredigt, dass wir als Christen auch für unsere Mitmenschen sorgen müssen und das organisieren. Ich habe mich danach mehr um unsere bedürftigen Nachbarn gekümmert. Aber seit einiger Zeit bin ich verantwortlich für die Versorgung aller Alten, Kranken und Einsamen in unserer Kirchengemeinde Bosodjafo. Darüber freue ich mich jetzt ganz besonders, denn ich hatte vor langer Zeit, Jesu einmal gebeten, mir ein mitleidendes und demütiges Herz zu geben und, dass ich andere mit Jesu Augen sehe und wichtiger achte, als mich selbst.
Ich, Mosapi Pépé.

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Ich heiße Botakana, bin 1930 geboren und seit 1997 Witwe. Ich habe weder Kinder noch Verwandte und lebte bisher vom Kämpfen und der Barmherzigkeit der Gottes.
Aber nun hat die Kirchengemeinde mich hier nach Bosodjafo geholt, wo ich im Haus der Diakonie wohnen kann, das sie gebaut haben. Hier habe ich so viele Verwandte wie noch nie, die mich freiwillig versorgen. Ich lebe im Wunder.
Zum ersten Mal im Leben kann ich unter einem Wellblechdach zu schlafen. Da tropft es nicht an einer Stelle durch. Gott hat mir das alles geschenkt, und ich will ihm dafür immer danken. Danken will ich aber auch unserer Kirchengemeinde und den Weißen, die die teuren Platten bezahlt haben. Gott sei hoch gepriesen wegen euch.
Ich, Witwe Botakana.

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Die beiden Briefe hat Richard mir mitgebracht. Er hatte jetzt am 6.1. mit Bofola eine erste größere diakonische Missionsreise mit dem neuen Motorrad Richtung Westen gemacht. 4 Tage waren sie unterwegs und sehr gespannt, was denn wohl von Richards früheren Vorträgen in die Praxis umgesetzt worden wäre.
Ich war auch gespannt, denn wir haben früher in der Gegend allerlei gebaut und damals erlebt, wie hart die Menschen dort waren.
Richards Reisebericht hat mich auch begeistert. Christliche Diakonie scheint dort jetzt wohl der Hammer zu sein.
Das Foto stammt von der Rückfahrt. Man sieht wie viele Geschenke (Hühner und so) Richard und Bofola bekommen haben.
Ich will Richard aber auch mal schreiben, dass quergestreift dick macht.
Schöne Grüße, Hans-Peter Gohl.


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Nach Erhalt dieser Kongopost schrieb ich an gohlep (ät) web (.) de, dass Pépé ja auch Querstreifen trägt, und dass das also nicht das Argument gegen Richard bzw. seine Kleidung sein könne.
Darauf antwortete er: wenn der Pépé längsgestreift wäre, könntest du den wahrscheinlich gar nicht mehr sehen.
Noch Fragen?

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