Mittwoch, 18. April 2012

Kongopost 54

Baringa, 200 km östlich von Basankusu, war früher Missionsstation. Hier können zukünftige Dschungelpastoren noch ihre spezielle theologische Ausbildung bekommen, und es gibt da auch noch das „Krankenhaus“. Freund Richard hat dort seine Diakonieidee eingeführt.
Hier 2 Briefe:

Lokela Likambe, Directeur vom Krankenhaus im Urwald von Baringa.
An Bruder Mokili Gohl, Danke für deinen Brief. Jetzt will ich dir über unsere Arbeit berichten.
Im Februar haben wir der Frau eines der Bibelschulstudenten mit Kaiserschnitt helfen können. Das Baby war so groß und konnte nicht durch das enge Becken hinaus. Mutter und Kind sind jetzt ganz gesund. Mbula heißt die Frau.
Eine andere Frau kam 18 km weit zu Fuß aus ihrem Dorf hier her. Das Baby in ihrem Bauch war schon tot und unter großen Schmerzen hat sie den weiten Weg geschafft. Sie heißt Boale, wurde operiert und konnte später gesund nach Hause gehen.
Zwei andere Frauen, Mama Lomanga und Mama Bongwalanga mussten in der Nacht operiert werden. Dazu nahmen wir die Taschenlampe, denn wir haben keinen Strom. Ein kleines Mädchen und ein kleiner Junge kamen zur Welt, und alle sind jetzt gesund.
Wir danken Gott, dass er uns immer wieder Mut und neue Ideen gibt, seit Doktor Doudou hier ist. So freuen wir uns, dass hier wieder Menschen Hilfe bekommen können. Die Missionare sind weg, und wir haben jetzt 2 Hektar Wald gerodet, um Mais und Maniokfelder anzulegen, damit niemand hungert. 100 km weit kommen Leute, und wenn sie hier keine Verwandten haben, brauchen sie uns von der Diakonie, um hier eine Zeit leben zu können. Man kann ja nichts kaufen und Geld haben die meisten sowieso nicht.
Wenn sie aber geheilt nach Hause gehen, haben sie wieder etwas von Jesu Heilkraft erfahren.
Ich, dein Bruder, Lokela Likambe.

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Diakonietruppe mit Brennholz und Gemüse am Hospital
Operierte und glückliche Mama mit ihrem Baby im Hospital
Sorgen und Gebete in einem Dschungeldorf
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Student Elengi Bolaka am Theologischen Institut Baringa.
An den Papa der Diakonie, Ezali Mokili Gohl in Europa.
Ich will dir und deinen Freunden jetzt Dankeschön für eure Hilfe sagen. Jetzt können hier Menschen wieder Mut und Freude bekommen, Bedürftigen mit dem zu helfen, was sie denn hier selbst haben. Wir hier im tiefen Dschungel sind wohl arm und isoliert, wir sehen aber, dass Gott außer uns auch noch andere Kinder hat. Ja, Gott selbst hat uns nicht vergessen.
Als ich deine Antwort auf meinen Brief bekam, bin ich vor Freude herum gesprungen wie David vor der Bundeslade. Unser kleines Mädchen konnte operiert werden und es geht ihm schon besser. Ja, Gott ist so groß und er kann alles. Bei euch macht er es kalt. Das konnte ich auf dem Foto sehen, denn die Mama Elisabeth war ganz dick vor lauter Pullovern. Hier macht Gott es so heiß, dass wir alles ausziehen möchten. Aber die Haut kann man ja nicht noch ausziehen.
Uns hier in der Bibelschule geht es gut. Jede Frau hat ihr Stück Feld und wir Männer fangen große und kleine Tiere mit Drahtschlingen im Wald, oder wir angeln im Fluss. So braucht niemand zu hungern. Aber wenn jemand mal krank wird, dann kommen dicke Probleme.
Durch eure Hilfe können jetzt Frauen und Kinder Blutübertragungen bekommen. Viele sind hier schon wegen Blutarmut gestorben.
Wenn doch mehr Leute über unsere Situation hier auf der Bibelschule informiert wären, bekämen wir vielleicht auch andere Hilfe.
Ich habe 4.000 Franc (3,90 €) gespart wenn jemand etwas dazu tun würde, könnte ich bestimmt einmal einen eigenen Bibelkommentar bekommen. Das wäre gut, wenn ich denn Pastor werde.
Ich schreibe das, weil in der Bibel steht: Bittet, so wird euch gegeben.
Gott segne dich und euch alle.
Ich, Student am ITB, Elengi Bolaka.

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