Donnerstag, 14. März 2013

Kongopost 67

Tata Ezali Mokili und Mama Elisabeth: Ich grüße euch. Ich war wieder mit dem Moped in Mpelenge und habe die Gemeinden dort besucht und nachgesehen, was sie denn wirklich für Waisenkinder und Bedürftige tun. Auf meiner letzten Reise dahin war ich ja gestürzt und bin wegen der Schmerzen nicht lange geblieben.

Hier sind 26 Frauen und Männer für die Betreuung Bedürftiger verantwortlich. Sie helfen fast ausschließlich mit Naturalien, denn dort, 100 km von Basankusu, kann man kein Geld erwarten, aber doch die Liebe Christi. Sie haben das alles gut organisiert, und ich habe auch einige Kranke und Alte besucht und gesehen und gehört, wie ihnen wirklich geholfen wird. Dreimal in der Woche gehen sie. Zweimal bringen sie Essen und einmal beten sie mit den Bedürftigen.
Foto beim Seminar in Mpelenge.
Ich konnte feststellen, dass da jetzt einige Leute wirklich einen Geist der Barmherzigkeit und Nächstenliebe haben.
Bei Familie Pastor Nkoso sah ich, dass sie einen kleinen Waisenjungen aufgenommen haben. Darüber habe ich mich besonders gefreut, denn wenn ein Pastor nicht nur redet, sondern Vorbild ist, kann er was erreichen. Er hat jetzt auch von den Christen in Dortmund Geld für seine landwirtschaftlichen Projekte bekommen. Nkosos Gemeinde ist ein Ort des Gebetes und des Segens von Gott. Eine Nacht habe ich dort geschlafen.

Aber ich habe auch Alains Frau mit der kleinen Bosala getroffen. Alain war weg, und das war gut, denn sonst hätte ich ihn sehr verhauen. Sie haben sich nicht weiter um das Kind gekümmert und ein Füßchen ist wieder so krumm wie früher. Ich hatte eine furchtbare Wut und bin sehr laut geworden. Aber ich weiß auch, dass diese Urwaldfrauen für so etwas auf lange Zeit nicht zu gebrauchen sind. Du kannst sie mit der Hacke in den Wald schicken, kannst aber nicht verlangen, dass sie ausdauernd der Anleitung eines Arztes folgen und jeden Abend die Beinchen eines Kindes neu wickeln und schienen.

Die Kleine kann ganz unbeholfen ein paar Schritte machen, aber dann fällt sie hin. Wenn du nach Mbandaka kommst, sollten wir zusammen mit Dr. Iloko sprechen, ob er eine Möglichkeit sieht, dem Kind noch mal zu helfen. Dann muss es aber mit samt Mama aus dem Urwald heraus unter ständige Beobachtung.
Klein Bosala in Basankusu und nach der Operation in Kinshasa.
Neues Foto von Richard

Ich kann dazu nur sagen, Wer aufgibt, hat sofort verloren.
Und -- ezali mokili heißt: So ist es eben in der Welt!
Ich schreib dann später mal, was denn so in Mbandaka noch alles passiert.

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Das blaue hat Peter drunter geschrieben, das rote habe ich markiert: er war drei Wochen in Mbandaka, aber inzwischen ist er wieder zuhause. Und friert.
Deswegen musste ich mich auf einmal beeilen mit meinen Kongoposten, damit da nichts aufläuft. Wenn du was direkt von ihm wissen willst, schreib an: gohlep (ät) web (.) de

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