Sonntag, 31. Januar 2016

Gränzenlos

Samstag, 30. Januar 2016

Erklärung zum Alltag

Idee und Umsetzung: ich
diese Erkenntnis ging als Postkartendekor an T., wo sie bis heute am Kühlschrank hängt

Donnerstag, 28. Januar 2016

Post vom Jobcenter

Nachdem eine Freundin sich darüber belustigte, dass ich Center [zenter] ausspreche und nicht [ßenter], ertappte ich mich eines Tages beim Briefkastenleeren dabei, dass ich Jobcenter nicht [dschob-ßenter] sondern [job-zenter] ausspreche.
Konsequent, find ich.
Wie auch immer man das Amt nun ausspricht, es hat mir wieder einen Brief geschrieben und diesmal will ich dir die Kernaussage der frohen Botschaft als Bildergeschichte verkünden:
Ich brauche keine gemeinsamen Bemühungen, ich habe den Hilfebedarf alleine beendet!
Am 1.3. geht die Arbeit offiziell wieder los!
Hurra!!

Mittwoch, 27. Januar 2016

Sei nicht immer dagegen! Sag einfach ja!

Neinein, das hat nix mit Karneval zu tun.

Mach dich einfach so mal LOCKER.

Sonntag, 24. Januar 2016

Konfliktpotenzial

Wenn du eine Geschichte um eine, zwei oder mehr Personen konstruierst, solltest du dir im Klaren darüber sein, was die Personen wollen. Das ist wichtig, denn je vielschichtiger die Personen sind, desto unterschiedlicher sind auch ihre Interessenlagen. Daraus entsteht Konfliktpotenzial. Konfliktpotenzial bedeutet nicht, dass die ganze Zeit gestritten wird, sondern dass die Geschichte realistisch wird. Oder wessen Leben verläuft rundum harmonisch und ist dabei auch noch aufregend und abwechslungsreich?
Okay, die Erkenntnisse sind nicht neu. Das erste Mal las ich in einem Buch übers Schreiben davon. "Aufzucht und Pflege eines guten Romans" (oder so ähnlich) lautete der Titel. Das ist sicher 20 Jahre her.
Ich weiß nicht, warum ich bei Carina und Lorenz die ganzen Sachen alle erst verkehrt schreiben muss, um sie hinterher dann richtigzustellen. Das Beruhigende an der Sache ist jedenfalls, dass mir die Fehler irgendwann doch auffallen.

Gestern habe ich Listen angelegt, für jeden eine, und habe zusammengetragen, was sie wollen. Erst nur Punkte für den Beginn der Geschichte, denn man muss ja wissen, wo die Personen herkommen.
Carinas Liste war lang und detailliert, ich dachte mir nichts dabei. Bis ich anfing darüber nachzudenken, was Lorenz will.
  • er will ein guter Vater sein
  • er will ein guter Elektriker sein
  • er will die Anforderungen seines Chefs erfüllen.
Das war die ganze Liste.
Ich glaube, ich habe da ein recht realistisches Mannsbild geschaffen.

Samstag, 23. Januar 2016

die fröhliche Dichterwerkstatt

Es war einmal …
mmm … ein Drache, der mochte frische Bache.
mmm … ein Ungeheuer, das aß am liebsten Fegefeuer.
mmm … ein Hund, der pupste sich gesund.
mmm … 'ne Kuh, die trug orange Schuh'.
mmm … ein Pferd, das hatte keinen Stert.
mmm … 'ne Sau, die wollt zur Modenschau.
mmm … ein Bauer, der wurde furchtbar sauer.
mmm … 'ne Katze, die küsste ihre Tatze.
mmm … ein Esel, der kam gar nicht aus Wesel.
mmm … 'ne Mutter, die sackte ab ins (Hosentaschen)Futter.
mmm … ein Wal, der trug acht Meter Schal.
mmm … ein Hai, der tanzte in den Mai.
mmm … 'ne Tüte, die sagte: Meine Güte!
mmm … ein Fluss, der sagte: Jetzt ist Schluss.


Gut möglich, dass ich mir das alles alleine ausgedacht habe.

In Kürze

wird hier eine neue mehrteilige Abhandlung über das Gärtnern auf dem Balkon dokumentiert. Was sie von vorangegangenen mehrteiligen Abhandlungen unterscheidet, ist das: ich verfasse sie nicht primär für die Vorgartenbesucher, sondern für die Leser des Printmediums, für das ich am häufigsten schreibe.
zum eigenen Abo
Dessen nächste Ausgabe erscheint Anfang März, deswegen wirst du den ersten Teil vom Sommer in Balkonien (der Arbeitstitel der Reihe), so du dir kein Abo zulegst, erst etwas später hier zu lesen bekommen.

Donnerstag, 21. Januar 2016

als James Thurber David Ben Gurion traf

Wahrscheinlich war es im Deutschunterricht in der 12. Klasse, ich weiß es nicht mehr. Wir bekamen den Anfang einer Geschichte und mussten ihr ein Ende schreiben (ab dem grauen Balken). Mehr als wahrscheinlich, dass ich unmotiviert oder abgelenkt war, wenn man sich das Ende so anschaut …

James Thurber
Das Einhorn im Garten
Es war einmal ein Mann, der saß an einem sonnigen Morgen in der Frühstücksecke, und als er von seinem Rührei aufblickte, sah er im Garten ein weißes Einhorn mit einem goldenen Horn, das in aller Ruhe die Rosen abfraß. Der Mann ging ins Schlafzimmer hinauf und weckte seine friedlich schlummernde Frau mit dem Ruf: „Im Garten ist ein Einhorn und frisst Rosen!“
Sie öffnete die Augen und starrte ihn missmutig an. „Das Einhorn ist ein Fabeltier“, murmelte sie und kehrte ihm den Rücken.
Der Mann ging langsam die Treppe hinunter und in den Garten hinaus. Das Einhorn war noch da und knabberte jetzt an den Tulpen. „Hier, nimm, Einhorn“, sagte der Mann, rupfte eine Lilie aus und gab sie ihm. Das Einhorn fraß mit ernster Miene. Freudig bewegt, weil ein Einhorn in seinem Garten war, kehrte der Mann ins Haus zurück und weckte abermals seine Frau. „Das Einhorn hat eine Lilie gefressen“, berichtete er.
Die Frau setzte sich im Bett auf und musterte ihn mit kaltem Blick. „Du bist ein Narr“, sagte sie, „und ich werde dich ins Narrenhaus stecken lassen.“
Der Mann, der die Worte „Narr“ und „Narrenhaus“ nie gemocht hatte und sie angesichts des strahlenden Morgens und des Einhorns in seinem Garten noch weniger mochte, dachte ein Weilchen nach. „Das werden wir ja sehen“, erwiderte er dann und ging zur Tür. „Es hat ein goldenes Horn mitten auf der Stirn“, teilte er seiner Frau noch mit, bevor er sich wieder in den Garten begab, um dem Einhorn zuzuschauen. Aber das Einhorn war fort. Der Mann setzte sich zwischen die Rosensträucher und schlief ein.
Sobald die Frau alleine war, stand sie auf und kleidete sich an, so schnell sie konnte. Sie war sehr aufgeregt, und ihre Augen leuchteten triumphierend. Zuerst rief sie die Polizei an und dann einen Psychiater. Sie forderte sie auf, schleunigst in ihr Haus zu kommen und eine Zwangsjacke mitzubringen. Die Polizisten und der Psychiater kamen, setzten sich auf Stühle und betrachteten die Frau mit großem Interesse. „Mein Mann“, begann sie, „hat heute Morgen ein Einhorn im Garten gesehen.“ Die Polizisten schauten den Psychiater an, und der Psychiater schaute die Polizisten an. „Er erzählte, es hätte eine Lilie gefressen“, fuhr sie fort. Der Psychiater schaute die Polizisten an, und die Polizisten schauten den Psychiater an. „Er erzählte, es hätte ein goldenes Horn mitten auf der Stirn“, schloss sie. Der Psychiater gab den Polizisten mit ernster Miene ein Zeichen. Sie sprangen von ihren Stühlen auf und ergriffen die Frau. Es fiel ihnen nicht leicht, sie zu überwältigen, denn sie wehrte sich erbittert, aber schließlich überwältigten sie sie doch. Sie hatten sie gerade in die Zwangsjacke gesteckt, als der Mann hereinkam.
.
Der Mann lächelte freundlich, als sich der Psychiater an ihn wandte und fragte: „Haben Sie ein Einhorn mit einem goldenen Horn mitten auf der Stirn im Garten gesehen?“
„Nein“, erwiderte er, „Einhörner sind Fabelwesen, die gibt es in Wirklichkeit nicht.“
Der Psychiater nickte und wechselte einen wissenden Blick mit den Polizisten. Diese fassten die Frau, die noch immer lamentierte und fluchte, unter die Arme und schafften sie zu ihrem Wagen, der vor dem Haus stand. „Entschuldigen Sie, falls wir Ihnen Unannehmlichkeiten gemacht haben sollten“, sagte der Psychiater zu dem Mann. „Das macht nichts, Sie tun ja nur Ihre Arbeit“, meinte der Mann.
Als auch der Psychiater das Haus verlassen hatte, räumte der Mann die Küche auf, die bei dem Kampf der Frau gegen die Beamten etwas in Durcheinander geraten war. Danach ging er zurück in den Garten. Das Einhorn hatte inzwischen alle Tulpen gefressen. „Der Ollen hast du es aber gegeben“, sagte es und grinste den Mann verschmitzt an.
Der Mann legte dem Einhorn eine Hand auf den Rücken, und gemeinsam gingen sie durch den Rosenbogen, der für Eingeweihte kein Rosenbogen ist, sondern ein Tor in eine andere Welt. Dort lebten sie glücklich bis ans Ende ihrer Tage.
Und die Moral dieser Fabel ist:
Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist. David Ben Gurion

Mittwoch, 20. Januar 2016

Wen interessiert, was ich hier tue?

Gelegentlich überkommt es mich und dann blättere ich in alten Jahrgängen dieses Schriftwerkes. In 99,9% aller dieser Fälle nimmt das seinen Anfang mit einem Stück aus der Rubrik Muh+Siek. Die Musiksammlung in diesem Vorgarten hat Stil, ich merke es immer wieder, wenn einer dieser hochprozentigen Tage ist.
Dabei bin ich diesmal mit musikalischer Untermalung auf diesen Beitrag gestoßen.
Ich fand ihn wichtig, deswegen darfst du ihn auch noch mal lesen.

Berliner Bilderschau

Der Tesla ist sehr kunstvoll verunschärft ... nee, ehrlich, ich hab die Kamera nicht scharf gestellt gekriegt. Seltsam.

Ich kann es nicht beurteilen, ich bin nur dran vorbei gelaufen.

Dieser Jesus steht im Rest der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. Er hat einen ausgezeichneten Bildhauer gehabt. Man denkt, er guckt einen echt an. Beeindruckend. Leider kommt das auf dem Foto nicht richtig rüber.


Eine sehr große Crassula ovata stand da am Fenster des Restaurants.

Die Notrufsäulen haben Stifter!

Sie alle waren mit ihrem Anliegen zur Kirche (die Refo in Moabit) gekommen.
Ich glaub, in Echt meint man damit was anderes, wenn man mit seinem Anliegen wohin geht.

Es gibt Kinder, die sammeln Bonbonpapier und füllen es so ordentlich in ein Schächtelchen.


Strauchdiebe! Es gibt tatsächlich Menschen, die dieses wunderschöne alte Wort noch verwenden. Mir ist allerdings nicht klar, ob die Diebe "nur" vom Strauch klauen oder gleich den ganzen Strauch entwenden. Das Schild hing an einer Kleingartensiedlung.

Dienstag, 19. Januar 2016

als ich dich zuerst gesehen

Diese Minne hat, wie es sich für eine Minne gehört, eine Vorgeschichte. Enthalten in dieser Vorgeschichte ist eine Liebesgeschichte -- eine unerfüllte.
Das kam so.
Im Dunstkreis diverser Mittelaltertreffen kreuzten sich die Wege eines MA-Freundes und meiner Person.
Erst war er nett zu mir, sodass ich ein bisschen in ihn verknallt war, dann ließ er mich abblitzen. Er hätte da andere Preferenzen. Die Preferenz ließ ihn seinerseits abblitzen. Weil wir uns weiter trafen (so irre groß ist die Szene nicht), war er danach wesentlich netter zu mir. Ich hatte aber genug vom Hin und Her. Ich ließ ihn mit mehr Stil abblitzen. So:
[Regieanweisung:
Bis Zeile 19 näherte ich mich ihm, bis ich schließlich vor ihm kniete -- um mich der tatsächlichen Hauptperson zuzuwenden.]


Als ich dich zuerst gesehen,
war es gleich um mich geschehen
Ich fühl mich wohl in Deiner Nähe
oh wei, wenn das mein Gatte sähe!
Warm wird mir, wenn ich dich seh,
gar eisig, wenn ich wieder geh.

Ich kenn dich nimmer auswendig
und doch bist du so beständig
Hab mein Herz an Dich verloren,
ich glaub, ich bin für dich geboren.
Hell und rein ist dein Gesicht,
und dein Haar ist wie das Licht.
Elegant die kleinste Bewegung
oh, das versetzt mich in Erregung.
Und magst du auch sein Äonen alt
erfreut mich täglich dein Gestalt.

Nach all der Zeit, da wir uns nun kennen
muß ich es eben allso benennen:
Du bist mir nicht recht geheuer,
du geliebtes Lagerfeuer.


________________________________
Du weißt doch, was dichterische Freiheit ist, ja? Dann kannst du diesen Gatten aus Zeile 4 gut einordnen.

Sonntag, 17. Januar 2016

Literatur in Berlin

Ich war am Wochenende in Berlin -- nicht zur Grünen Woche, sondern um die nächsten Themen des Kranken Boten zu erarbeiten.
Samstags gabs Kultur im Café der Reformierten Kirche Moabit und irgendwann wurde ein munteres Gedichte-Aufsagen daraus.
Dabei ist mir aufgefallen, dass ich zwar einige Minnen im Vorgarten habe, aber nicht alle. Eine fehlte mir sehr.
Gerade habe ich sie gefunden (und dabei auch noch eine andere, die ich tatsächlich ganz vergessen hatte, sie kommt dann als nächstes dran). Ich habe die ganze Minnekunst mal dort [scroll, scroll] zusammengefasst.

In dieser von mir erdachten Fabel
geht's einem Ritter nicht nur miserabel
er wird gar eines Tag's ein Held.
Ich denke, dass euch das gefällt.
Leiht mir euer Ohr,
so will ich's tragen vor.
Die Person dieser Dichtung
heißt Baldur von der Lichtung.
Baldur ist gewitzet und charmant
und er kann auch allerhand,
er hat ein herzlich und edel Gemüt,
jedoch die Damen finden ihn etwas prüd'.
Aber das liegt nur daran,
dass Baldur zwar will, aber nicht kann,
denn er ist gar schrecklich arm.
Da hilft ihm nicht mal sein Charme.
Drum hält er sich immer
– leicht fiel's ihm nimmer –
von den feinen Damen fern
denn das sieht seine Börse gern.
Selbst gesungene Liebesbriefe,
egal ob schöne oder schiefe
weist stets freundlich er zurück
und zeigt dabei nicht sein Unglück.
So lebt Baldur lange und bescheiden,
da ist keiner, der ihn nicht mag leiden.

Doch wie es so geht im Leben
ist es dem Bösewicht gegeben
die Idylle zu stören.
Niemals wird das aufhören.
Der Böse in dieser Geschichte
macht Baldurs Ruf schnell zunichte.
Er sagt, dieser stehe auf kleine Jungen
und habe im Wirtshaus darüber gesungen
Seine Freunde können's nicht glauben:
„Wirtshaus würd' er sich nie erlauben!“
sagen sie, „und erst recht keine Knaben,
die mag er gar nicht haben!“

Kaum hat Baldur den Schock verwunden,
ist schon der nächste Streit gefunden,
da der Böse mit Absicht dieselbe begehrt,
die Baldur im Stillen schon lange verehrt.
Letitia ist der Name
dieser hochwohlgebor'nen Dame.
Baldur hat vom Theater genug,
ihm reicht's mit Lug und Betrug.
Er wirft hin den Handschuh der Fehde:
„Montag früh, und spar dir dein Gerede!“

Doch der Bösewicht ist feig und schwach.
Er denkt sich, Montag ist ein and'rer Tach
Ich will zuvor ein Untier erfinden
Lady Letitia lass ich verschwinden
Danach erzählt der Minnesänger
wie seit hundert Jahren oder länger
von einem gar schaurigen Drachen
mit unserer Maid in seinem Rachen.
Alle Mannen (auch Baldur) werden hin eilen.
Ich aber werde hier verweilen
und derweil die Dame heiraten.
Kaum kann ich's bis dahin erwarten.

Und allso geschieht es bald.
Alle reiten in den Wald
darinnen der Drache haust
oh, wie es sie doch graust!
Das Wetter ist neblig und klamm
Die Jäger machen groß' Tamtam
Doch in ihre Schau von Kunst und Stolz
bricht knackend hervor aus dem Unterholz
Der angeblich Menschen raubende Drache
er wird zur tobenden, wütenden Bache
die, ebenso gefährlich
wie Baldur unerklärlich
auf sein harmlos Ross zu stürmt,
das kopflos und erschrocken türmt.
Er kann sich nicht lang halten
an seines Sattels Falten
Er fühlt sich nicht wie'n Held,
wie er so fliegt und fällt.

Des Pferdes letzte Panikwelle
trägt ihn bis hin zur Traukapelle
wo des Fräuleins bittre Träne fließt.
Ihr Verlobter wär ein Biest,
so sagte ihr der Minnesänger
eine Stunde, oder länger
bis Letitia ihm glaubte
was der Kerl sich so erlaubte.
Der fliegende Baldur ist ihr gerade recht
sie schreit den Kerl an: „Du bist schlecht!
Baldur ist ein wahrer Held!
Er riskierte, dass er fällt!“
Laut zu Baldur sagt sie dann,
so dass es jeder hören kann:
„Baldur, vergiss die Biester
komm her, hier ist der Priester
sei du der Gatte für mich
so werde ich die Frau für dich!“
Ihr sagt, das Ende sei recht kurz,
doch glaubt, das ist mir völlig schnurz.

_________________________________________
ebenfalls entstanden in dieser augenscheinlich wahnsinnig kreativen Phase um April 2002 (jaja, wahnsinnig und kreativ…)

Freitag, 15. Januar 2016

Der letzte seiner Art

und zwar bis Ostern. Das hat nichts mit vorgezogener Fastenzeit zu tun oder guten Vorsätzen fürs neue Jahr, sondern damit:
ein echtes Querformat!
Natürlich gehe ich das Problem nicht nur unter Auslassung von Schokopudding an. Das würde ziemlich lange dauern und das Ergebnis wäre … nun, übersichtlich. Ich habe eine Körperfettstoffwechselsonstnochwasanalyse inklusive individuellem Trainings- und Ernährungsplan erstellen lassen, ich kenne den Feind! Er ist eine kleine Zahl, einstellig, aber er kumuliert sich (man beachte den Wortwitz) rund um meinen Äquator.
Bis zum ersten März muss er da weg sein, denn dann geht die Arbeit wieder los.

Mittwoch, 13. Januar 2016

das war natürlich Blödsinn.

Die Hallo Vera ist keine Aloe Vera, sondern eine Aloe Variegata. In der Zwischenzeit habe ich nämlich auch deutschsprachige Pflanzenbeschreibungen gefunden -- nachdem ich meinen Suchradius erst mal auf Agave und Haworthia ausgedehnt hatte.
Hier hast du sie noch einmal in ganzer Pracht, nicht mit fotografisch abgeschnittenen Ecken.
Mittlerweile hat sie auch einen eigenen Übertopf bekommen, der, wie mich ein Warnhinweis an der Unterseite aufklärt, nicht zu 100 % wasserdicht ist. Macht nichts! Die Aloe bekommt eh' nicht viel.

Dienstag, 12. Januar 2016

endlich mal alles richtig gemacht.

Ich habe ungefähr eine halbe Stunde damit zugebracht, den Vorgarten zu durchforsten, ob ich diese Überschrift schon mal verwendet hatte. Ich hab so das Gefühl, dass ja, aber meine Suchbegriffe waren offensichtlich falsch.
Aber was solls, es ist mein Vorgarten, ich mache die Gesetze, und wenn ich beschließe, eine Überschrift zweimal zu verwenden, mach ich das halt einfach.


Alles richtig gemacht habe ich bei den drei Hippeastren, die seit letztem und vorletztem Jahr zu meinem Haushalt gehören. (Genau, man kann sie auch Amaryllis nennen oder Ritterstern.)
Das erstaunlichste daran ist, dass ich zwar alles richtig, ansonsten aber eigentlich gar nichts gemacht habe.
Nach der Blüte habe ich die Blütenstengel abgeschnitten und sie weiter begossen.
Im Mai oder Juni habe ich sie in den Fensterkasten am Schlafzimmerfenster gesetzt. Da kommt nur im Hochsommer ein Sonnenstrahl entlang und fast nie Regen. (Übrigens habe ich sie nicht aus den Töpfen genommen, sondern einfach um sie herum Erde und Steine gehäuft, damit die Statik stimmt und sie nicht runter gepustet werden.)
Manchmal habe ich sie begossen.
Anfang Oktober habe ich sie aus dem Fensterkasten genommen und zurück in den Flur gestellt. Und nicht mehr begossen. Da sind dann ihre Blätter vertrocknet. Die hab ich abgeschnitten.
Neulich kamen Knospen, ich hab sie begossen -- zu viel, wie man sieht, sonst wären nicht so lange Eumels draus geworden.
Gestern habe ich diesen kleinen Fensterkasten aus dem Keller geholt und viele Steine, denn auch im Flur soll die Statik stimmen. Blüte oben, Zwiebel unten, alles zusammen in der Nische und nicht auf dem Fußboden.

Die Hippeastrum wieder zum Blühen bringen kann so einfach sein.
Man muss nur das richtige (nicht) tun.

Krähenmeeting in der Linde gegenüber

Kurz darauf war der Baum leer. Meeting beendet.

Sonntag, 10. Januar 2016

Hallo Vera, wer bisch denn du?

Ich freue mich sehr, die neue Bewohnerin der Vorgarten-Hinterhaus-WG vorstellen zu dürfen.
Anhand der Überschrift kannst du dir denken, wo ich sie aufgelesen habe -- besser gesagt, wo ich sie von einer Fenschterbank heruntergebettelt habe.
Leider ist sie sehr schüchtern. Sie sagt ihren Namen nicht.
Und mein Zimmergärtnerlatein reicht nur bis dahin, dass ich sie als Aloe bestimmen kann. Mehr nicht. Kann mir da jemand helfen?
Herrn Guggels Bildersuche stellt sich nämlich heute sehr wenig hilfreich an. Bietet nur Ergebnisse auf russisch. Ich will botanisch!

Mittwoch, 6. Januar 2016

Brautstraußbrauch

Im Ersten gibts wieder Märchenfilme. Klick.
Sie sind so vorhersehbar, aber ich guck sie trotzdem gerne an. Die meisten dauern 58 Minuten, ein romantisch-opulenter Quickie für zwischendurch.
Natürlich nervts ein bisschen, dass die Prinzen meist wie geleckte Weichlinge aussehen … außer natürlich König Drosselbart. Hach. Aber die Kulissen, die Kostüme, die Pferde, die Dialoge … die Welt wirkt da ziemlich übersichtlich, selbst wenn sich mal einer in den Spinnweben einer Hexe verfängt. Und am Schluss wird die Prinzessin vom Prinzen geheiratet, oder die Magd wird eine Prinzessin und heiratet den Prinzen, oder der einfache Musikant wird ein Prinz und heiratet die Prinzessin.
Und die Prinzessin, völlig wurscht, was sie im ersten Bildungsweg war, dreht sich um und wirft den Brautstrauß, ihre beste Freundin fängt ihn und man lebt glücklich bis ans Ende seiner Tage.

Ich muss das jetzt mal loswerden: ich habe auch mal einen Brautstrauß gefangen.
Das Brauchtum besagt, dass die Braut nach der Zeremonie ihren Strauß rückwärts über die Schulter wirft und die ihn dann fängt, heiratet als nächste. Als Folge der Gleichberechtigung dürfen auch Männer dabei mitmachen.
Es war einmal … vor langer Zeit, ich recherchiere noch das Jahr … vielleicht 2006 oder davor …
da warf die Braut nach Instruktion den Strauß (bezeichnenderweise kannte sie den Brauch nicht) und der Strauß flog hoch und höher und machte seine Kurve in der Luft und kam wieder runter
und rings um mich her spritzten die überdrehten Weiber kreischend zur Seite, Romantik ja, aber heiraten, bitte, so ein altmodischer Kram!
und senkte sich
und fiel keine drei Meter von der Braut entfernt
plumps
in meine Hände.
Und ich stand ratlos mitten zwischen den Hühnern und Hähnen dieser bunt gewürfelten Hochzeitsgesellschaft (he, ehrlich: wenn ich bunt gewürfelt schreibe, mein ich bunt! Stell es dir noch bunter vor!) und guckte auf den Strauß.
Und dachte: Hm.
Sofort war ich bereit, dem Brautstraußbrauch zu glauben!

Er war kaputt, ich bin sicher.
Ich war nicht die nächste, die geheiratet hat.
Nach dieser Eheschließung gab es zwei Hochzeiten von Paaren, die mindestens zur Hälfte dort anwesend gewesen waren, und eine doppelt höhere Zahl von Scheidungen der Teilnehmer der Gesellschaft.
Er muss kaputt gewesen sein, der Strauß.

Montag, 4. Januar 2016

habe die Kleinkunst für mich entdeckt

Im Folgenden siehst du ein Stück Tapete mit allerhand Farbstudien.
Nach weiterer Bearbeitung sind sechs Einzelstücke in A5-Format entstanden. Meine sonstigen Bilder befinden sich ungefähr im Format Din A1, insofern erklärt sich der Begriff Kleinkunst.
Warum Kleinkunst?
Das hat ausnahmslos praktische Gründe. Sie findet leichter einen Platz an der Wand.